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Probieren und Messen: Wer frisst wen im Wattenmeer?

1/12/2013

2 Comments

 
Sarina Jung im SchiffslaborSarina Jung sortiert Algenproben im Schiffslabor.
Heute berichtet auf dem „Meeresbiologie studieren“-Blog Sarina Jung vom Königlichen Niederländischen Institut für Meeresforschung über ihre Arbeit. Sie erforscht das Nahrungsnetz des Wattenmeeres. Dafür muss sie mit verschiedenen Beprobungsgeräten auf See um alle möglichen Tiere zu fangen. Aber um all diese Proben innerhalb einer Woche zu fangen, muss man viel Ausprobieren und Messen.

„Wer isst wen?“ Das ist die große Frage, die mich über die nächsten 2,5 Jahre beschäftigen wird. Um diese Frage zu beantworten muss ich eine Menge Proben von den verschiedenen Stufen des Nahrungsnetzes sammeln. Das heißt alle Organismen von der kleinsten Alge bis zu den größten Raubfischen müssen untersucht werden. Von allen verschiedenen Ebenen des Nahrungsnetzes brauche ich mehrere Individuen und um diese zu Fangen brauche ich vor allem Zeit und jede Menge verschiedene Geräte.

SammelnetzDie Baumkurre ist fertig für ihren Einsatz.
Wir hatten nur eine Woche zur Verfügung, um diese Proben zu bekommen. Aber zuerst mussten wir vom niederländischen Festland nach Terschelling und Schiermannigkoog kommen. Auf dem Wattenmeer kann es länger dauern um von A nach B zu kommen. Es ist wichtig die Gezeiten im Auge zu behalten, da sich das Wattenmeer bei Ebbe in ein Labyrinth verwandelt. Ein großer Teil der Fläche verwandelt sich dann in Land oder der Wasserstand wird zu niedrig um noch sicher darüber fahren zu können. Um weiter zu fahren muss man Umwege in Kauf nehmen oder warten bis das Wasser zurückkommt. Und das kann auch mal mitten in der Nacht sein, dies macht das Arbeiten auf dem Wattenmeer schwierig.
Um all diese Tiergruppen zu fangen haben wir mit zwei verschiedenen Baumkurren, einem feinmaschigeren Isaacs-Kidd Netz  und einem Treibnetz gefischt. Wir haben auch Proben vom Meeresboden mit einem Kastengreifer und Wasserproben mit eine Probenflasche gesammelt. Um all diese Geräte zu verwenden brauchten wir nicht nur das Forschungsschiff R.V. Navicula sondern auch ein Schlauchboot. Die größere Navicula hat dabei vor allem Proben mit den größeren Netzen gesammelt und das Schlauchboot wurde für die kleineren Netze benutzt und um uns direkt auf die Wattflächen zu bringen.

Meeresforschung Proben im EimerEin erfolgreicher Fang!
Die Verteilung der Arten kann sich von Tag zu Nacht unterscheiden, da einige Arten eine Tag-Nacht-Wanderung in der Wassersäule vollziehen. Einige Arten können sich bei Tag am Meeresboden verbergen und im Schutze der Dunkelheit kommen sie dann an die Wasseroberfläche. Um diese Arten  ebenfalls in unserer Sammlung aufnehmen zu können mussten wir also auch bei Nacht fischen.
Es war ein komplizierter Arbeitsplan: Wann können wir Position A erreichen? Müssen wir dort bei Tag oder bei Nacht fischen? Mit welchem Gerät müssen wir dort noch Proben sammeln? Jede Menge Probieren und Messen! Da die Gegebenheiten im Wattenmeer so schwierig sind hatten wir für einige Netze nur eine einzige Möglichkeit zum Einsatz. Und wie ihr euch vielleicht schon denken könnt klappt das nicht immer alles reibungslos. Das Treibnetz blieb leer, Chance verpasst und keine Meeräschen für meine Forschung.

Meeresforschung SchiffDer Kastengreifer bei Nacht.
Zum Glück verlief der Rest des schwierigen Arbeitsplans sehr erfolgreich! Insgesamt haben wir 36 verschiedene Arten vor Schiermannigkoog und 43 Arten vor Terschelling bekommen (alles vom kleinsten Plankton bis zum räuberischen Fisch). Jetzt fahren wir fort und analysieren die stabilen Isotope dieser Tiere. Vielleicht kennt ihr Isotope aus dem Chemieunterricht: es handelt sich um die Zustandsform eines bestimmten chemischen Elements). Diese Analyse hilft uns herauszufinden was die Tiere gefressen haben. Dann können wir anfangen das Puzzle des „Wer isst wen?“ und „Wer wird von wem gefressen?“ zu lösen. Das wird nochmals eine Aufgabe mit jeder Menge Probieren und Messen.

~ Liebe Grüße, Sarina ~

Anmerkung: Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem niederländischen Blog ZeeinZicht. Vielen Dank für die Erlaubnis zur Veröffentlichung! Die Fotos gehören Sarina Jung (Copyright).


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Wollt ihr noch mehr wissen?

Das Projekt:
Für Jahrzehnte wandern bereits neue Arten in das niederländische (und deutsche) Wattenmeer ein. Wenn man sich ihre Anzahl anschaut wird angenommen, dass sie einen Einfluss auf das System haben. Beispiele dieser Arten, die in hoher Anzahl auftreten, sind zum Beispiel  die Amerikanische Schwertmuschel, die Pazifische Auster und vor einigen Jahren die Amerikanische Meerwallnuss. In diesem Projekt, das eine Zusammenarbeit zwischen deutschen und niederländischen Wissenschaftlern ist, wollen wir nun die Auswirkungen dieser Einwanderungen auf das Nahrungsnetz des Wattenmeeres untersuchen.
Die drei verschiedenen Untersuchungsgebiete (die Sylt-Rømø Bucht, der Jadebusen und das niederländische Balgzand) stehen unterschiedlich stark unter diesen Einflüssen. Dieses Projekt zielt darauf ab die Unterschiede in den Nahrungsnetzen dieser Gebiete im Hinblick auf die eingewanderten Arten zu untersuchen. 
Die Nahrungsnetzmodelle werden dabei helfen zu bestimmen, welchen Einfluss die Temperatur und die eingewanderte Arten auf das gesamte System haben. Sie werden dabei hilfreiche Werkzeuge für das Management des Wattenmeeres sein.

Eine englische Projektbeschreibung findet ihr außerdem hier: (http://data.zkonet.nl/index.php?page=Summary_view&id=158). Diese Projekt wird gefördert vom niederländischen NWO (Nederlandse Organisatie voor Wetenschapplijk Onderzoek) und dem deutschen BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und wird in Zusammenarbeit mit dem Senkenberg Institut in Wilhelmshaven und dem Alfred-Wegener-Institut in List auf Sylt durchgeführt.

2 Comments

    Autoren

    Hier schreiben Lisa Mertens, Sören Häfker, Sarina Jung, Christina Roggatz und Diane Hegmann von und für Meeresfans. Freut euch auf spannende Beiträge, Fotos und Einblicke in unsere Arbeit!

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