Antworten für AbiturientInnen
Bunte Behälter für kleine Versuchsmengen (2010).
Welche Vorraussetzungen muss ich haben?
Für die Bewerbung zum Bachelor zählt in den meisten Fällen nur der Notendurchschnitt der Hochschulzugangsberechtigung. Ein starkes Interesse für Biologie, Chemie und die Umwelt gehören natürlich dazu.
Welchen Abischnitt brauche ich? Welchen NC hat Meeresbiologie?
Der NC (=Numerus clausus) ist eine Zulassungsbeschränkung anhand von Noten. Warum es das gibt? Weil es sonst zehnmal mehr Studenten geben würde, als in das Labor der Universität passen. Aus allen Bewerbern erstellt die Uni eine Art Rangliste mit den besten Noten. Die besten Bewerber werden genommen und der Abischnitt vom „untersten“ Bewerber in der Rangfolge wird dann als NC festgelegt. Daher sind die NCs auch an jeder Universität in jedem Jahr anders!
Tipp: Wenn ihr zwischen 1,0 und 2,0 liegt, habt ihr tendenziell gute Chancen. Bis 2,5 könnte es noch klappen. Bei höheren Schnitten könnte es problematisch werden. Am Besten fahrt ihr mit der Strategie, euch nach dem Abi bei mehreren Universitäten zu bewerben. Je nachdem, von welchen Orten ihr Zusagen (Zulassungsbescheide) bekommt, könnt ihr euch dann eine Universität aussuchen.
Wie ist der Abischnitt für meine Wunschuni?
Es gibt Universitäten, die eine sehr hohe Anzahl an Bewerbern haben und es gibt Universitäten, die nur eine mittlere Anzahl an Bewerbern haben. Da es immer ca. die gleiche Zahl an Studienplätzen gibt, kann der Abischnitt an der einen sehr niedrig sein, während er an der anderen vergleichsweise hoch ist. Alle Universitäten veröffentlichen ihre NCs der vergangenen Jahre.
Tipp: Benutzt eine Suchmaschine eurer Wahl und sucht bei eurer Wunschuniversität so lange, bis ihr die NCs der letzten 4-5 Jahre gefunden habt. Damit habt ihr eine gute Richtmarke, wie eure Chancen stehen.
Ist es ein schwieriges Studium?
Das kommt ganz darauf an, was du unter „schwierig“ verstehst. Für die meisten Fächer muss man sich bemühen und auch abends nach der Uni lernen oder am Wochenende. Zwischen den Halbjahren hat man aber lange Ferien und kann sich gut erholen. Wenn du also keine Angst vorm Lernen hast, dich selber gut zum Üben motivieren kannst und mit anderen Studenten aus deinem Jahrgang zusammen lernst, ist es gut zu schaffen. Bei Schwierigkeiten gilt wie immer: Nicht aufgeben, sondern noch mal mit mehr Anstrengung versuchen!
Tipp: Wer fleißig für die Module Mathematik und Chemie lernt und die Prüfungen (meist im 1. Jahr) besteht, hat gute Chancen mit dem Studium zurecht zu kommen.
Wie lange dauert das Studium?
Fünf Jahre. Der Bachelor dauert im Normalfall 3 Jahre und der Master weitere 2 Jahre. Ein Meeresbiologiestudium dauert also genauso lang wie ein Studium in Betriebswirtschaftslehre, Geologie oder Germanistik. Manche legen nach dem Bachelor 1 Jahr Pause ein und arbeiten, um Berufserfahrung zu sammeln. Dies ist freiwillig.
Wie bewerbe ich mich auf ein Studium in Meeresbiologie?
Für den Bachelor bewerbt ihr euch mit eurem Abiturzeugnis, für den Master mit eurem Bachelorzeugnis. Jede Universität hat für die Bewerbung eigene Regeln. Hier findet ihr die meeresbiologischen Studiengänge, die im deutschsprachigen Raum angeboten werden.
Kann ich schon im Bachelor Meeresbiologie studieren?
Ja. In Rostock und Bremen werden schon während des Bachelors der Biologie tolle Kurse für Meeresbiologie angeboten (Informationen über die anderen Orte habe ich nicht). Eine super Möglichkeit, um zu checken, ob einem das Fach wirklich gefällt. Mit etwas Glück könnt ihr eure Bachelorarbeit (Abschlussarbeit des Bachelors) bereits mit einem meeresbiologischen Thema schreiben.
Muss ich an der gleichen Universität studieren, an der ich meinen Master machen möchte?
Nein. Nach Abschluss des Bachelors kann man sich auf eine andere Universität bewerben. Die Chancen auf einen Platz in einem Meeresbiologie-Master steigen enorm, wenn man schon während des Bachelors meeresbiologische Kurse besucht hat oder Praktikas & Exkursionen und/oder eine Bachelorarbeit in diesem Bereich vorweisen kann. Die englischsprachigen Master sind international geöffnet und es gibt jedes Jahr viele Bewerber auf eine begrenzte Platzanzahl. Wenn ihr später einen bestimmten Master studieren möchtet, spricht also nichts dagegen, schon zum Bachelor an diese Universität zu kommen. Für die meisten Masterstudiengänge braucht man einen Notendurchschnitt von mindestens 2,5 im Bachelorzeugnis (je besser die Noten, desto höher die Chancen).
Auf was kann ich mich spezialisieren?
Eigentlich auf alles. Übergeordnete Forschungsgebiete sind Meereszoologie, Meeresbotanik, Meeresmikrobiologie, Fischereibiologie und Biochemie sind nur einige Forschungsgebiete. Schaut euch bei der Bewerbung einfach an, was eure Universität anbietet und seid offen für Veränderungen. Denn viele von uns merken erst im Studium, welches Thema sie wirklich interessiert. Dies kann sich alle paar Monate ändern, da man mit jedem Kurs oder Praktikum neue Bereiche kennenlernt.
Hier findet ihr Meeresbiologie-Studiengängen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Ist ein Grundstudium Biologie wirklich notwendig? Kann ich nicht einfach mit dem Master anfangen?
Ohne den Bachelor der Biologie versteht ihr im Master nur Bahnhof, das verspreche ich euch =). Während der ersten drei Jahre des Bachelors lernt man alle wichtigen Grundlagen aus Chemie, Ökologie, Genetik und Zoologie, um das meeresbiologische Spezialwissen überhaupt verstehen zu können.
Für den Master könnt ihr euch nur mit einem Bachelorstudium bewerben, dass bereits die Voraussetzungen in Theorie und Praxis geschaffen hat.
Muss ich im Studium viel präparieren?
Im Studium lernt man die Tiere und ihre Organe detailliert kennen. Dazu gehören auch Kurse, in denen Tiere geöffnet werden. Dabei müsst ihr die Tiere nie selbst töten. Zum Präparieren werden oft Gruppen gebildet, von maximal 5 bis minimal 2 Personen. In Bremen (in anderen Universitäten verhält es sich ähnlich) zählen zu den Tieren z.B. ein Regenwurm, eine Grille, ein kleiner Fisch, ein Frosch und zum Schluss eine Ratte. Dazu gehört schon etwas Mut, aber macht euch keine Sorgen: In den Kursen wird niemand zum Präparieren gezwungen.
Und was kann ich nach dem Master machen?
Viele Studenten bleiben in der Wissenschaft und bewerben sich für eine Doktorandenstelle. Nach einem selbstständig durchgeführten Projekt (3-4 Jahre) erwirbt man so den Titel „Dr.“ (PhD), der international anerkannt ist (eventuell muss man die Anerkennung erst beantragen). Danach kann man sich weltweit auf PostDoc-Stellen bewerben, was so viel wie „Nach-dem-Doktor-Stelle“ bedeutet. Wenn man einen anderen Berufsweg einschlagen möchte, hängt das von der persönlichen Wahl des Bereiches ab, ob ein Doktor nötig ist oder nicht. Informationen zu Berufsbereichen nach dem Meeresbiologie-Studium befinden sich hier.
Gibt es für Meeresbiologie einen Nobelpreis?
Soweit mir bekannt ist, wurde bisher noch kein Nobelpreis an ein meeresbiologisches Projekt vergeben. Auch in Zukunft ist das eher unwahrscheinlich.
In welchen Bereichen kann ich später arbeiten als Meeresbiologe?
Welche Jobchancen habe ich? Welches Gehalt verdiene ich als Meeresbiologe?
Erfahre hier mehr über Jobs, verschiedene Stellen, Berufsbereiche und das Gehalt in der Meeresbiologie.
Oder erfahre hier mehr über den Berufsalltag in der Meeresbiologie.
Ich möchte Meeresbiologie in Australien studieren. Wie geht das?
Erfahre hier mehr über ein Meeresbiologie-Studium in Australien.
Habe ich als Meeresbiologe oder Meeresbiologin noch Zeit für die Familie?
Viele Meeresforscher, die ich kenne, haben zu fortgeschrittener Zeit einen Partner und Kinder. Als besonderes Beispiel blieb mir eine amerikanische Professorin im Gedächtnis, die mit ihrem Mann fünf Kinder großzieht (er arbeitet halbtags und betreut die Kinder, sie arbeitet Vollzeit). Die Regel ist dies jedoch nicht. Manche Experimente erfordern es, dass man zeitweise auch abends oder am Wochenende im Labor oder am Schreibtisch ist. Besonders dann, wenn ein wichtiger Abgabetermin nahe rückt. Dies kommt dem Forscher selbst vollkommen normal vor, kann aber zu Hause auf Unverständnis stoßen. Zudem kann es passieren, dass man sich in einem Auslandssemester oder auf einer Schiffsexpedition befindet, während zu Hause Weihnachten, Ostern, Hochzeiten oder Geburtstage gefeiert werden. Man muss damit rechnen, dass man als junger Forscher (also bis zum Alter von 30 bis 35 Jahren) viel in der Welt unterwegs ist und das erschwert erstmal die Familiengründung oder eine feste Beziehung. Das führt dazu, dass man meist eher spät Kinder bekommt und dann auch nicht vier, sondern eher ein bis zwei. Zu lange darf man im Beruf nämlich nicht pausieren, sonst verliert man den Anschluss an die aktuelle Forschung. Manche Forschungsinstitute bieten Kinderkrippen für ihre Mitarbeiter an. Optimale Bedingungen sind das alles nicht, aber Meeresforscher haben trotzdem Nachwuchs!
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