Antworten für den Quereinstieg in die Meeresbiologie
Eine tropische Putzergarnele (2009).
Heutzutage kommt es vermehrt vor, dass man den Beruf wechselt und in einem anderen Gebiet arbeitet. Das bezeichnet man als Quereinstieg. Da die Meeresbiologie ein Forschungsgebiet ist, das mit der akademischen Struktur von "Bachelor-Master-Doktor-PostDoc-Professor" eine klare Hierarchie vorgibt, ist der Einstieg auf einer der höheren Stufen stark erschwert.
Wie kann ich Quereinsteigen?
Das hängt ganz stark vom vorhandenen Schulabschluss und der bisherigen Berufsausbildung ab. Wer bereits in der Forschung tätig war, z.B. als Molekularbiologe oder als Mikrobiologe, kann vergleichsweise einfach in ein meeresbiologisches Projekt wechseln und sich in ein (verwandtes) Fachgebiet einarbeiten (hier geht es zu den Meeresinstituten).
Wer die Hochschulreife durch das Abitur erhalten hat, muss sich persönlich entscheiden, ob sich die Aufnahme eines Meeresbiologie-Studiums zu einem späteren Zeitpunkt lohnt, da die erste Stufe „Bachelor Biologie“ festgelegt ist und das Studium mindestens 5 Jahre dauert (ohne Doktortitel). Dazu kommt, dass manche Universitäten Gebühren von Studenten verlangen, die älter als 27 Jahre sind. Wer schon eine abgeschlossene Ausbildung hat und es trotzdem versuchen möchte: Vier Kollegen von mir haben positive Erfahrungen gemacht, als sie nach einer Ausbildung (z.B. zum Biologisch-Technischen Assistenten) ein Biologie-Bachelor-Studium aufgenommen haben und auch nach dem Bachelor weiterstudierten.
Wenn man noch nie in der Wissenschaft tätig war oder ein Bachelor-Studium aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt, gibt es nur folgende Möglichkeit: Abhängig vom jeweiligen Beruf (oder der beruflichen Ausbildung/Vorkenntnisse) muss man herausfinden, an welcher Schnittstelle die eigenen Fähigkeiten in einem Forschungsbetrieb von Nutzen sein könnten. Wenn man dazu eine Antwort findet, lohnt sich eine Initiativbewerbung im angestrebten Bereich (siehe unten).
Wie kann ich trotzdem in der Meeresforschung arbeiten?
Es werden auch Stellen ausgeschrieben, die nicht direkt mit einem naturwissenschaftlichen Studium zusammenhängen. Jedes Institut braucht Mitarbeiter in den Bereichen Technik, IT-Support, Verwaltung, Management und Pressearbeit. Eventuell werden auch Tierpfleger oder Aquarienspezialisten beschäftigt, je nachdem womit sich das Institut beschäftigt. Es lohnt sich, die Institutsseiten anzusurfen und die Stellenangebote im Auge zu behalten.
Hier gehts zu den Meeresinstituten in Deutschland
Besonderer Tipp: Am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI, Bremerhaven) werden für die Forschung in der Antarktis öfter Stellen als Arzt/Ärztin, Koch/Köchin oder (Elektro-)Ingenieure/-innen ausgeschrieben. Hier: Aktuelle Stellen für die Antarktis beim AWI Meeresinstitut
Und wenn es vorerst nicht klappt mit dem Quereinstieg in die Meeresbiologie?
Auch dann muss nicht auf den Ozean verzichtet werden! Hier gibts Tipps und Ideen für eine Karriere als Hobby-Meeresbiologe.
Hinweis: Übrigens gibt es den "Quereinstieg" auch in die andere Richtung, das kommt gar nicht mal so selten vor. Damit meine ich, dass ausgebildete Meeresbiologen an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben manchmal in andere Berufsgruppen wechseln. Dies kann freiwillig oder auch aus einer Notsituation heraus entstehen. Mehr dazu erfahrt ihr im Bereich "Berufsbereiche und Chancen".
Falls ihr gerade erst mit der Schule abgeschlossen habt und noch nicht sicher seid, ob ein Studium euch zusagt, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten für Ausbildungen, die einen eventuell mal in Richtung Meereswissenschaften führen können.
Tipps für Ausbildungen:
Habt ihr noch mehr Ideen für Ausbildungen? Schreibt uns gerne eine Nachricht mit mehr Möglichkeiten an [email protected]. :) |
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