Arbeitsbereiche, Jobchancen und Gehalt in der Meeresbiologie
Praktikumskurs über Meeresbakterien (2011).
Das Meeresbiologiestudium wurde erfolgreich absolviert... Und wo arbeitet ein Meeresbiologe oder eine Meeresbiologin nun? Hier findet ihr Informationen zu Beschäftigungsmöglichkeiten (1.), Berufschancen (2.) und dem Lohn / Verdienst / Gehalt eines Meeresbiologen (3.).
1. In welchen Berufsfeldern arbeiten Meeresbiologen?
- Universitäten und staatliche oder private Forschungsinstitute (siehe hier)
- Wirtschaftsunternehmen und Industrie (z.B. Aquakultur, Fischerei, Windkraft)
- Nationale / Internationale Organisationen und Umweltverbände
(z.B. Greenpeace, WWF, NABU, BUND); UNO und EU-Ämter - Ministerien (z.B. Umweltbehörde, Landesämter), Verwaltung (z.B. Nationalparks)
- Meeresmuseen, Zoos, Aquarien, Naturschutzgebiete, Küstenschutzprojekte
- Pharmazie (Wirkstoffe aus dem Meer für Medizin oder Kosmetik)
- Wissenschaftsjournalismus (Filme, Zeitschriften, Radio, Social Media, Pressestelle)
- Ökotourismus (z.B. Führungen für Robben, Schweinswale, Wattenmeer)
- Tauchunternehmen mit Meeresbiologie-Kursen (national, international)
Was genau ist mit „Wirtschaftsunternehmen und Industrie“ gemeint?
Darunter versteht man Betriebe, mit deren Produkten oder Dienstleistungen Geld verdient wird. Dazu zählen z.B. Fisch- und Algenfarmen (Aquakultur), Baufirmen, die Ölindustrie, Offshore Windenergieanlagen und die marine Biotechnologie oder -pharmazie (z.B. pharmazeutische und kosmetische Wirkstoffe aus dem Meer). Die meisten dieser Firmen sind entlang der Nord- und Ostseeküste Deutschlands angesiedelt, man findet sie aber auch in anderen Teilen von Deutschland und natürlich in anderen EU-Ländern. Leider ist die Szene in Deutschland noch sehr klein, wodurch man sich weltweit orientieren muss.
Wichtig: Nach dem Meeresbiologie-Studium kann man nicht automatisch in jedem oben genannten Bereich arbeiten. Das normale Studium in Deutschland bildet Studenten allein für die wissenschaftliche Forschung aus. Wer nicht langfristig in der Forschung arbeiten möchte oder keine Stelle bekommt, ist auf der Suche nach alternativen Wegen weitgehenst auf sich alleine gestellt. Das ist einerseits ein Nachteil, andererseits eine Chance, um seinen eigenen Weg zu finden.
Schon während des Studiums macht man sich daher so früh wie möglich Gedanken, welche Arbeitgeber in Frage kommen und orientiert sich aktiv in die bevorzugte Richtung. Dies kann durch Zusatzkurse an der Uni, freiwillige Praktika oder eigenständige Kontaktaufnahme geschehen. Dies empfehle ich auch Studenten, die eigentlich sicher sind, dass sie langfristig in der Forschung arbeiten möchten. Die Arbeitsstellen dort sind nicht sicher genug, weswegen man frühzeitig Plan B, C und D ausarbeiten sollte.
Für den zukünftigen Arbeitgeber ist es wichtig, dass schon während des Studiums wesentliche Vorerfahrungen gesammelt wurden. Wenn man erst nach Ende des Studiums mit der Orientierung anfängt, ist es bereits wertvolle Zeit verstrichen und es wird zur Verzögerung (und Stress) bei der Arbeitsaufnahme kommen. Man muss auch aushalten können, dass man zwischendrin ungewollt arbeitslos sein kann (ist mir auch passiert).
Es kostet Zeit und Ausdauer, um Qualifikationen für Stellen außerhalb der Forschung zu erwerben. Diese Zusatzbemühungen werden für das Studium meistens nicht angerechnet, daher muss man bereitwillig seine Freizeit, freie Abende, Wochenenden und Ferien dafür einsetzen. Praktika in unserem Bereich werden im Normalfall auch nicht bezahlt, was die Sache zusätzlich erschwert.
Und ganz wichtig: Besucht bereits an der Universität am Besten mehrere (dort meist kostenlos angebotene) Kurse, wie man sich optimal in Deutschland und international bewirbt! Später hängt euer ganzes Leben von ein paar PDF-Seiten ab, daher wollt ihr eure Bewerbung so gut wie nur möglich zusammenschreiben ;). Nutzt jede Chance, um das zu trainieren!
2. Wie sind die Berufschancen?
Es ist wahr, dass Meeresbiologie ein beliebter Studiengang ist, während die Stellen für die Absolventen begrenzt sind. Man darf nicht erwarten, dass nach Erhalt des Abschlusszeugnisses gerade zufällig genug nette Stellen offen sind. Selbstinitiative ist gefragt! Welche Stelle möchte man gerne haben? Warum? Welche Voraussetzungen dazu hat man sich während des Studiums angeeignet? Das sind die entscheidenden Fragen, um sich auf dem Jobmarkt durchzuschlagen.
Nur wenige Stellen werden offiziell ausgeschrieben, vielmehr erfolgt die Vergabe von Stellen an Kandidaten, die der Arbeitgeber persönlich kennt oder an solche, die besonders gute Vorkenntnisse (und Noten) mitbringen. Oft hängt es auch davon ab, ob gerade Forschungsgeld vorhanden ist oder nicht (was man häufig selbst nur beschränkt beeinflussen kann). Manche Absolventen beschließen dann, auf Forschungsgeld in der Zukunft zu warten und sind so lange arbeitslos oder in Niedriglohnjobs beschäftigt. Wenn man an dem Traum Meeresbiologie festhalten möchte, muss man auch bereit sein Durststrecken zu überwinden und Jobs auszuüben, die man als Absolvent so nicht erwartet (auch hier spreche ich aus Erfahrung).
In manchen Fällen kommt das Forschungsgeld tatsächlich zu einem späteren Zeitpunkt - in etlichen Fällen warten die Kandidaten aber umsonst. Leider kommt es auch immer wieder vor, dass Stellen zwar offiziell ausgeschrieben werden und auch sehr viele Kandidaten zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden - aber eigentlich steht bereits von Anfang an fest wer die Stelle bekommen sollte. Das ist zwar nicht erlaubt, es passiert aber immer wieder. Das heißt wiederum, dass man sich auch von sowas nicht entmutigen lassen darf.
Wer unbedingt als Meeresbiologe arbeiten möchte und bereit ist, dafür auf vieles zu verzichten, der sollte sich nicht von einem Studium abbringen lassen. Mit Engagement, Motivation und entsprechendem Durchhaltevermögen findet sich irgendwann ein Platz. Man muss sein Leben lang aktiv bleiben und die Augen nach geeigneten Stellen offen halten und auch akzeptieren, dass es immer wieder zu Lücken im Lebenslauf kommt. Dann hat man die Wahl, ob man beharrlich weitersuchen möchte oder irgendwann ganz das Feld verlässt und in eine andere Berufsgruppe wechselt (das ergibt sich zum Beispiel oft dann, wenn man das weltweite Herumreisen gegen eine eigene Familie oder einen unbefristeten Arbeitsplatz tauschen möchte).
Neben den richtigen Qualifikationen, beruflichen Erfolgen und einem weltweiten Kontaktnetz ist manchmal auch einfach ein Quäntchen Glück nötig, um an die gewünschte Stelle zu kommen. :)
A) Gibt es Jobmöglichkeiten an der Nordsee und der Ostsee?
Natürlich. Wer sollte denn sonst diese Gewässer erforschen? Jedenfalls muss man für die Meeresbiologie nicht nach Australien auswandern, auch wenn das eine beliebte Vorstellung ist. Wer sich selbst überzeugen möchte, kann sich die Liste der Meeresinstitute in Deutschland ansehen. Zum Auslandsstudium (z.B. in Australien) gibt es eine Extraseite. Auch im europäischen Ausland gibt es Meeresinstitute (zum Beispiel England, Frankreich, Italien usw.).
B) Habe ich im Ausland bessere Chancen auf einen Job?
Die meisten Länder mit Küstenlinie bieten Studiengänge in Meeresbiologie an. Auch dort möchten viele Menschen in den Meereswissenschaften arbeiten. Man darf also nicht automatisch erwarten, dass einem im Ausland Tür und Tor geöffnet werden, ohne dass man sich dafür anstrengen muss. Konkurrenz durch andere Studenten und Forscher gibt es weltweit. Wer aber in Deutschland ein Topstudium mit entsprechenden Noten und Qualifikationen hinlegt, hat auch international eine Chance. Es gilt hier das gleiche wie oben: Nicht erwarten, dass man von alleine angesprochen wird, sondern aktiv nach einer Stelle oder einer Beschäftigungsmöglichkeit suchen!
Gute Englischkenntnisse und keine Angst vor Heimweh spielen natürlich auch eine Rolle. Man darf nicht vergessen, dass zum Beispiel 10.000 Kilometer (nach Südafrika) ein bisschen zu weit sind, um mal eben nach Deutschland zu fliegen, wenn man Lust dazu hat. Das führt dazu, dass man zu Hause wichtige Ereignisse verpasst (zum Beispiel Weihnachten, Ostern, Hochzeiten, Taufen, Schulabschlüsse, Beerdigungen). Wenn man in der unmittelbaren Nähe von Familie und Freunden bleiben möchte, kann das die Jobchancen zu stark einschränken.
C) Muss ich Angst haben, dass ich gar keinen Job finde?
Niemand kann eine Garantie geben, dass man einen bestimmten Job bekommt – aber das gilt für alle Studiengänge da draußen! Man kann sich aber mit ein bisschen Statistik trösten: Unter Hochschulabsolventen ist die Arbeitslosenrate sehr viel geringer als in allen anderen Bevölkerungsanteilen (nämlich ca. 4%). Das bedeutet, dass man nach der Uni schon zu einem Job kommt, allerdings nicht notwendigerweise in dem Bereich in dem man studiert hat.
Gerade bei frischen Absolventen kommt es vor, dass sie nach dem Studium erstmal 1-2 Jahre (oder länger) brauchen, um eine passende Stelle zu finden. Manche Bewerbungsverfahren ziehen sich länger als sechs Monate hin und wer auf Forschungsgeld warten muss, kann sich auf noch längere Zeiten einstellen. Manchen gelingt es auch schneller, wenn sie sich schon während des Studiums um einen Job für die Zukunft gekümmert haben. Es hängt also durchaus vom individuellen Engagement ab, ob und wie schnell sich ein Job findet. (Es hat aber auch mit Glück zu tun).
Es kommt auch später immer wieder dazu, dass man sich eine neue Stelle suchen muss und dabei große Unsicherheit in der Übergangszeit aushalten muss. Letztendlich sind Hochschulabsolventen aber so hoch ausgebildet, dass sie immer genug Brot auf dem Tisch haben werden - im Notfall eben in einem anderen Job als der Meeresbiologie.
Jeder Student, der Meeresbiologie studiert, weiß, dass es ein bisschen wie beim Poker ist.... man gewinnt, man verliert. Die Frage ist nur, wie lange man im Spiel bleiben möchte und wie viel Einsatzbereitschaft man sich über die Jahre und die Rückschläge hinweg bewahren kann.
3. Welches Gehalt verdient ein Meeresbiologe?
Die Ausbildungszeit dauert bei uns sehr lange. Rechnet man den Bachelor, den Master und die Doktorzeit zusammen, kommt man locker auf 8 bis 10 Jahre, in denen man fast kein Geld verdient. Wer keine reichen Eltern hat, lebt in diesen 10 Jahren von der Hand in den Mund: als Bachelor und Master vielleicht mit 600 bis 800 Euro im Monat vom Bafög und als Doktor-Student mit etwa 1.000 Euro im Monat. Da man im Normalfall viel auf Wanderschaft ist und zwischen den Ländern oder Kontinenten hin- und herzieht, baut man sich keinen Haushalt auf, sondern lebt aus ein bis zwei Koffern. Bis zum Alter von ca. 30 Jahren verdient man also noch kein Gehalt! Und wenn ihr im Ausland studiert, kommen eventuell Studiengebühren hinzu, die finanziert werden müssen. Um mir das Studium in Südafrika leisten zu können, brauche ich zum Beispiel einen Studienkredit. Das bedeutet, dass ich nach dem Abschluss erstmal mit Schulden dastehe, die abbezahlt werden müssen.
Wer nach dem Doktorstudium eine volle Stelle als Wissenschaftler ergattert, darf sich über ca. 3.300 Euro Brutto freuen. Wenn man Pech hat, wird einem nur eine "halbe" Stelle (zur vollen Arbeitszeit) angeboten (das ist kein Scherz!) und man erhält nur die Hälfte: 1.650 Euro. Das bringt einige fertige Wissenschaftler (völlig verständlicherweise) dazu, schleunigst in einen Job außerhalb der Forschung zu wechseln, wo eventuell bessere Gehälter winken. Die Ausbeutung von wissenschaftlichen Fachkräften (zum Beispiel durch Kurzzeitverträge und halbe Stellen) ist nach wie vor ein stark diskutiertes Problem in Deutschland. (Aus Platzgründen sage ich an dieser Stelle nicht mehr dazu).
Fassen wir also zusammen: Aus finanzieller Sicht macht ein Meeresbiologiestudium keinen Sinn. Die täglich über die Lebenszeit hinweg geleistete Arbeit steht in keinerlei Verhältnis zu der Entlohnung. Der entscheidende Punkt ist, dass viele Meeresforscher mit dem Studium ihrer inneren Berufung folgen und ihren Job als Forscher so sehr lieben, dass sie Tag und Nacht kostenlos arbeiten würden, wenn das körperlich möglich wäre. Daher finden sich immer noch genug Forscher, die sich in das wissenschaftliche System (in Deutschland) eingliedern, obwohl sie mit den finanziellen Bedingungen und der ständigen Befristung der Verträge nicht zufrieden sind.
Und wie viel bekommt man genau?
Über die Gehälter in der Wirtschaft ist nur schwer etwas zu erfahren (wir können hier davon ausgehen, dass die Bezahlung von der beruflichen Erfahrung, der Größe des Verantwortungsbereichs, dem Erfolg der Firma und der Branche abhängig ist) . Das Gehalt in der wissenschaftlichen Forschung ist durch den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) geregelt. Wissenschaftler von öffentlichen Forschungsinstituten sind beim Staat angestellt, aber sie sind normalerweise keine Beamte.
Hier einige Gehälter, die ich recherchiert habe:
Nach dem Studium erhält ein Doktorand (für seine dreijährige Doktorarbeit):
Nach dem Doktortitel erhält ein "Post-Doc" (als fertiger Wissenschaftler): Ministerium / Bundesamt (Einstiegsgehalt): Umweltverbände / Naturschutz (etwas niedriger als staatliche Gehälter): Privatwirtschaft / Industrie (Einstiegsgehalt): Das Gehalt von Professoren liegt um einiges höher: |
~ 1.000 bis 1.300 Euro pro Monat (ohne Steuerabzüge)
~ 3.000 bis 4.000 Euro pro Monat (Brutto) ~ 3.300 Euro pro Monat (Brutto) ~ 1.500 bis 3.000 Euro pro Monat (Brutto) ~ 2.000 bis 4.000 Euro pro Monat (Brutto) ~ 5.000 bis 6.000 Euro pro Monat oder mehr (Brutto) |
Ein paar Worte zum Schluss
Ich konnte mir in meinem ganzen Leben nie vorstellen in einem anderen Bereich zu arbeiten.
Ich möchte zum Studium ermutigen, wenn man sich bewusst macht, wie viel Eigenarbeit man leisten muss und welche Herausforderungen auf einen zukommen. Ich bin dankbar für alle positiven und negativen Erfahrungen seit Beginn des Studiums. Ich weiß, dass ich keine Angst mehr davor habe arbeitslos zu sein oder in Mindestlohnjobs zu arbeiten um zu überleben. Es ist ein Beruf für den man kämpfen muss.
Dazu im Folgenden ein paar Beispiele:
Ich bin seit 2006 aktiver Teil der Meeres-Community und habe mit unzähligen jüngeren und älteren Studenten und Kollegen gesprochen, wodurch eine Bandbreite an Erlebnissen und Erfahrungen entstanden ist, die ich hier teilen möchte.
Es gibt die, bei denen alles super klappt und die reihenweise nur Erfolge erleben.
Es gibt die, die im Studium alles gegeben haben und später absolut keine Stelle für sich finden konnten.
Es gibt die, die erfolgreich in ein anderes Berufsfeld gewechselt sind.
Es gibt die, die voller Hoffnung warten - auf Forschungsgeld, auf ein Stipendium, wenigstens auf ein Bewerbungsgespräch.
Es gibt die, die nach dem fertigen Master aufgegeben haben und in einem anderen Studienfach bei Null angefangen haben.
Es gibt die, die bei jahrelangen Suche nach einem Job schließlich Partner und Haus verloren haben.
Es gibt die, die tausende Kilometer getrennt von ihrem Partner und ihrem Kind leben.
Es gibt die, die sich im Ausland verliebt haben, geheiratet haben und nie mehr nach Deutschland zurückgekehrt sind.
Es gibt die, die in einem gefährlichen Land geforscht haben und dabei ihr Leben verloren haben.
Es gibt die, die aus Mangel an anderen Möglichkeiten Stellen akzeptieren mussten, in denen die Arbeitsbedingungen sehr schlecht sind.
Es gibt die, die unglaublich viel Frust erlebt haben und bei denen es am Schluss doch noch plötzlich irgendwie geklappt hat.
Wer Meeresbiologie studiert und sich aufmacht den Beruf auszuüben, wird ein ungewöhnliches Leben leben.
Das steht fest. Alles andere steht nicht fest.
Ich wünsche euch von Herzen alles Gute!
~ Lisa ~
Ich konnte mir in meinem ganzen Leben nie vorstellen in einem anderen Bereich zu arbeiten.
Ich möchte zum Studium ermutigen, wenn man sich bewusst macht, wie viel Eigenarbeit man leisten muss und welche Herausforderungen auf einen zukommen. Ich bin dankbar für alle positiven und negativen Erfahrungen seit Beginn des Studiums. Ich weiß, dass ich keine Angst mehr davor habe arbeitslos zu sein oder in Mindestlohnjobs zu arbeiten um zu überleben. Es ist ein Beruf für den man kämpfen muss.
Dazu im Folgenden ein paar Beispiele:
Ich bin seit 2006 aktiver Teil der Meeres-Community und habe mit unzähligen jüngeren und älteren Studenten und Kollegen gesprochen, wodurch eine Bandbreite an Erlebnissen und Erfahrungen entstanden ist, die ich hier teilen möchte.
Es gibt die, bei denen alles super klappt und die reihenweise nur Erfolge erleben.
Es gibt die, die im Studium alles gegeben haben und später absolut keine Stelle für sich finden konnten.
Es gibt die, die erfolgreich in ein anderes Berufsfeld gewechselt sind.
Es gibt die, die voller Hoffnung warten - auf Forschungsgeld, auf ein Stipendium, wenigstens auf ein Bewerbungsgespräch.
Es gibt die, die nach dem fertigen Master aufgegeben haben und in einem anderen Studienfach bei Null angefangen haben.
Es gibt die, die bei jahrelangen Suche nach einem Job schließlich Partner und Haus verloren haben.
Es gibt die, die tausende Kilometer getrennt von ihrem Partner und ihrem Kind leben.
Es gibt die, die sich im Ausland verliebt haben, geheiratet haben und nie mehr nach Deutschland zurückgekehrt sind.
Es gibt die, die in einem gefährlichen Land geforscht haben und dabei ihr Leben verloren haben.
Es gibt die, die aus Mangel an anderen Möglichkeiten Stellen akzeptieren mussten, in denen die Arbeitsbedingungen sehr schlecht sind.
Es gibt die, die unglaublich viel Frust erlebt haben und bei denen es am Schluss doch noch plötzlich irgendwie geklappt hat.
Wer Meeresbiologie studiert und sich aufmacht den Beruf auszuüben, wird ein ungewöhnliches Leben leben.
Das steht fest. Alles andere steht nicht fest.
Ich wünsche euch von Herzen alles Gute!
~ Lisa ~
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